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Samstag, 24. November 2018

Im Café

Ich mag es, in Cafés am Fenster zu sitzen, am liebsten auf hohen Hockern an Thekentischen. Lesen, Denken, Träumen, Notizen machen, dem Geschehen hinter der Scheibe zuschauen ... Die Welt zieht einfach vorbei. Manchmal läuft im Hintergrund Jazzmusik, es gibt nur ein paar wenige andere Gäste, und die Kellnerin oder der Kellner sind angenehm leise und unaufdringlich, wie vor ein paar Tagen hier. Oder aber es ist voll, warm und laut, wie heute hier. Lärm angenehm finden – etwas Seltenes und Kostbares für mich. Das Stimmengewirr der anderen Gäste, die elektronische Musik aus den Lautsprechern, die zischenden und blubbernden Geräusche der Kaffeemaschine. Das fast schon brutal laute Ausklopfen des Kaffeesiebs, das Klappern von Geschirr. Es gibt Stimmungen, in denen würde ich all das sinfonisch nennen. Wie gerade jetzt. Dazu der Duft von frisch geröstetem Kaffee und fürs Auge ein paar Tannenzweige und rote Beeren in einer Vase. Feine lange Weile.