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Samstag, 17. Oktober 2020

Schönheit im Hässlichen

„Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eins. (Albert Einstein)

Ich bin in einem Frankfurter Hotelzimmer. Der Ausblick ist bei erster Betrachtung nicht gerade der schönste. Ab und zu fliegt ein Flugzeug vorbei, ein Anblick, der mich in Corona-Zeiten und als frühere Lufthansa-Mitarbeiterin geradezu anrührt. Der Himmel ist grau, die Wolkendecke besteht aus unterschiedlichen Schichten und Farbtönen und
bewegt sich langsam. Aus einem hohen Schornstein kräuselt sich Rauch, der sich anmutig mit dem Wolkenmeer verbindet. 

Später sitze ich im Erdgeschoss eines Büro-Towers in einer Kaffeebar. Sie ist gemütlich und bunt und bildet einen schönen Kontrast zu der Atmosphäre, die vielleicht in den vielen Stockwerken darüber herrscht (vielleicht ist die aber auch gar nicht so anders oder so kalt wie ich denke). Draußen regnet es ohne Pause. Gegenüber stehen Baucontainer, es entsteht eins von mehreren neuen Hochhäusern (ich mag sie), interessanterweise mit dem Namen One. Dieser Anblick ist auch nicht der atemberaubendste, und doch rührt er mich. Allein die ständig neuen Kreise, die die Regentropfen auf dem Asphalt bilden. Wie hypnotisiert könnte ich ewig zusehen.

Es gibt nichts, das nicht auf seine Art schön ist. Das Leben ist Schönheit, man kann ihr nicht entkommen.