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Donnerstag, 30. November 2017

Cafémoment

Ich sitze in einem Café am Fenster und schaue der Wintersonne beim Verschwinden zu. Und in das schöne hohe Rundbogenfenster des Hauses gegenüber hinein. Zwei Kerzenleuchter mit je sieben Armen stehen darin, links und rechts davon hängen lange Vorhänge. Ich stelle mir vor, dass es ein schönes, großzügiges Zimmer ist, eine schöne Wohnung mit viel Raum, hohen Decken und viel Licht. Und dass jetzt jemand nach Hause kommt, gedämpftes Licht einschaltet und die Kerzen in den Leuchtern entzündet. Er oder sie geht mit einer Tasse Tee oder Kaffee zum Fenster, bleibt dort stehen und sieht wie ich auf die Straße hinunter, nur von der anderen Seite. Sieht das erleuchtete Café und wie ich und zwei andere einzelne Gäste hier im Fenster sitzen, versunken in etwas oder einfach schauend. Schemenhaft sehe ich den Dampf aus der Tasse des Menschen in der Wohnung gegenüber aufsteigen und wie sich seine Hände darum legen, zum Aufwärmen und weil es sich so gut anfühlt, eine schön geformte, volle Tasse in den Händen zu halten. Draußen wird es immer dämmriger. Die beiden Bäume, die ich von hier sehe und deren Blätter vor ein paar Wochen noch gelb geleuchtet und im Wind getanzt haben, zeichnen sich nun kahl und schwarz gegen die Häuserfassaden ab. Jetzt kommen die dunkelsten Wochen des Jahres. Wunderschön. ★

Sonntag, 26. November 2017

Oh, schöne Frau

Nude on Fur by Mary Grooteman

 Sanft und zerbrechlich
sie setzt sich aus
und weiß sich zu schützen
sucht sich die weichen Plätze
für ihre Rast.

Zerbricht nicht
ist eine zarte Kraft.

Freitag, 17. November 2017

Momentnotizen

Manchmal habe ich das Gefühl, mein ganzes Leben spielt sich an meinem Schreibtisch ab. Nicht weil ich pausenlos arbeiten oder Zeit am Laptop verdaddeln würde (das auch). Sondern weil es so viel zu sehen gibt, so viel zu erleben an diesem vermeintlich immer gleichen Ort. Zum Beispiel beim Blick aus dem Fenster. Es ist ein Zauber, was ständig geschieht ...

Ein leuchtend gelbes Blatt hat sich in einem Spinnennetz vor meinem Fenster verfangen und baumelt jetzt am seidenen Faden. Der Wind wirbelt es wild nach allen Seiten.

An dem anderen Fenster ein verschrumpeltes Spinnennetz. Seit Tagen oder Wochen schon baumelt das kleine Knäuel dort herum, wackelt und dreht sich im Wind, stört immer mal den Blick. Doch wie könnte ich es wegmachen, wo es doch gerade aussieht wie ein Seepferdchenkopf?

Die Amseln und Spatzen, die auf den alten Stromleitungen umherhüpfen und sie zum Wippen bringen. Die Regentropfen, die an den Kabeln hängen, aufgereiht wie eine Perlenschnur.

Der Apfelbaum in Nachbars Garten, der noch alle seine Blätter trägt. Einige sind gelb verfärbt, die meisten aber noch von grüner Farbe. Es ist jetzt ein gräulich-silbriger, fahler Ton.


In Nachbars Garten, vor dem Apfelbaum, wurde heute wieder der große gelbe Herrnhuter Stern aufgehängt. Er wird uns durch die dunkle Zeit leuchten, wird ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit verbreiten.

Ein Fussel schwebt durch die Luft, am Bildschirm vorbei kreuzt er meinen Blick und verschwindet wieder, sanft und lautlos.


Es ist vier Uhr nachmittags, und es beginnt zu dämmern. Bald gibt es nichts mehr zu sehen im Fensterkino. Doch, das Leuchten des Sterns.

Mittwoch, 15. November 2017

Caféliebe

Sittin' in the mornin' sun
I'll be sittin' when the evenin' come
Watching the people roll in
And then I watch 'em roll away again, yeah

I'm sittin' at the window of the café
Watching the leaves fall away
Ooo, I'm just sittin' at the window of the café
Wastin' time 

Eigentlich geht der Text ja so
aber anders ist er auch schön ... :) 




Donnerstag, 9. November 2017

:)

„I’m okay with being unimpressive. I sleep better.”
 
(Mark in Garden State,
a beautiful movie,
low key, bizarre and warm-hearted)

Samstag, 4. November 2017

Dominanz

Gibt es weibliche Alphatiere? 
Ich glaube, heute traf ich eins
und wäre gern einfach davongehoppelt.


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