Schauen und staunen ~ mit Stift und Kamera sehen ~ in das Spiel des Lebens hinein, aus ihm heraus, aus ihm herein ~ Worte, Bilder geschehen ~ mal ernst, mal leicht ~ Momentaufnahmen, die erzählen ~ von Schönem, Wunderlichem, Flüchtigem.
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Samstag, 1. Juli 2017
Sommergrau
Einen Brief zum Postkasten bringen, kurz raus an diesem Regen-Lese-Zuhause-Tag. Wie ruhig und unaufdringlich, wie unvorhanden draußen alles wirkt an so einem Tag. Jeder Sommer hierzulande hat ja solche Tage, manchmal Wochen. Zum Glück. Und doch brummt irgendwie die Erwartung mit, dass es anders sein könnte, müsste. Heißer wahrscheinlich, stetiger, sonniger, blauhimmliger, aktiver, flirrender. Damit es sich aufregend nach richtig Sommer, nach Filmromantik, Werbespot oder Kindheitsnostalgie anfühlt und man was zum Ächzen oder Träumen hat. Und doch ist es jetzt so. Herrlich unaufgeregt, etwas träge, aufmüpfig schlechtwettrig, gelangweilt verzaubert. Die Luft ist frisch geputzt, und auf allen Blättern glänzen die Tropfen. Hundert Prozent Leben, wie immer.