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Sonntag, 2. Juni 2013

Spieglein, Spieglein

Eilenden Schrittes
gehen wir durch unsere Tage        
Sehen nur die Pfütze
voll trübem Regenwasser
nicht die Wolken und das Blau des Himmels
die sich darin anmutig spiegeln
Sehen nur den anderen
als ein Wesen für sich, getrennt von uns
das uns ärgert oder erfreut
sehen nicht uns selbst in ihm
den Ärger, die Freude
über unser eigenes Sein
nicht die Schönheit und Hässlichkeit in uns selbst
Die ganze Welt ist in uns
wir sind die Welt in klein
zu klein, dass wir es bemerkten?
zu nah, als dass wir sie sähen?
Drum hält sie uns den Spiegel vor
damit wir sie und uns erkennen
in allem, was ist.