„Heißa, du lustiger Kieselstein!“ (3. Dezember im Leo-Wörterbuch-Adventskalender) Oh, mein Gott, ja, man sagt viel zu selten „heißa!“ Und „famos!“ und „fabelhaft!“ und „märchenhaft!“ und „himmlisch!“
Der erste Morgen im Winter mit Raureif auf den Dächern und Wiesen. Dazu Sonne und Himmelhellblau und Lebensliebe.
Es ist Dezember, und, anders als in meinem vorherigen Zuhause, scheint die Sonne in mein Wohnzimmer, weil das Haus weiter oben im Dorf liegt. Heißa! :)
Paradies: der Güte des Lebens schutzlos ausgeliefert sein.
Die Betrachtungen über Faulheit von Thaddäus Troll im Büchlein Immer mit der Ruhe! Heitere Geschichten. Ja, ja und nochmals ja :). In einem Umzugskarton ein ganzes Buch von ihm haben. Vielleicht werde ich fleißig genug sein, um es zu suchen und darin zu lesen.
Seit einiger Zeit habe ich auch ein Smartphone, nachdem ich es ewig auf dem Zettel hatte. Wie einfach und schnell dann alles ging, auch das Inbetriebnehmen und Benutzen. Love it. Und was für einen Spaß viele Funktionen machen. Wie oft habe ich abends schon die Sternschnuppen in der Wetter-App betrachtet, wenn der Himmel in den Städten klar ist. Oder gestaunt über die hohen Temperaturen in italienischen Städten (die angezeigt werden, weil das Handy so eingestellt war und ich es nicht geändert habe). Heute habe ich herausgefunden, dass ich das iPhone schütteln muss, um eine Eingabe rückgängig zu machen. Wie putzig ist das denn!? Und die Freude ist doppelt groß, wenn ich mir vorstelle, was für einen Spaß es den Entwicklern bei Apple machen muss, sich solche Sachen auszudenken. Danke, Leute!
Putzig auch im übertragenen Sinne: einmal kräftig schütteln, und der Fehler verschwindet. „Lächle, und zwei, drei Probleme sterben“ (Einhorn-Kalender 2022, studio-kokula.com).
„Einhörner lügen nicht! Sie erfinden die bessere Wahrheit.“ (ebd.)
“Do it for you and the energy will be right.” (juniqe.com) Yes, be honest and admit that you do it for you anyway, all for you, always, and that’s not a bad thing, but a good thing. That you, whatever this is or isn’t, are good and free to live what you want.
„Sich frei machen, sowohl als auch“ (13. November 2021 im Was-wir-lieben-Kalender).
„Nach Perlen tauchen“ (21. August).
„Wenn die Tage zerfließen“ (irgendwann; das Datum ist tatsächlich nicht mehr auf dem Zettel drauf).
„Not-To-Do-Listen“ (12. Oktober).
„In Farben schwelgen“ (16. Oktober).
Ab und zu eine Zigarette rauchen. Nein, es schmeckt mir nicht, aber es hat so viele andere Vorzüge. Ja, es ist vielleicht ungesund, aber wer weiß das schon. Kann etwas, das man genießt, das zu Entspannung beiträgt, meditative Dimensionen erreicht und einen so anmutig sich kringelnden, bläulichen Rauch erzeugt, wirklich ungesund sein? Und wenn schon, es ist es dann wert.
Tage, an denen ich nur einmal kurz das Haus verlasse, um im Hof eine Zigarette zu rauchen und einen Glühwein zu trinken. Himmlisch!
Homie aus Leidenschaft. Fabelhaft!
„Mein ruhiges Leben in diesem kleinen Dorf ist alles, was ich jemals wirklich gewollt habe. Einen Großteil der Zeit ist es so friedlich, dass auch die höchsten Zustände von Glückseligkeit, die ich früher erlebt hatte, dem nicht gleichkommen. Aber trotzdem würde ich mich nicht als ‚erwacht‘ bezeichnen, und ob hier ein ‚Ich‘ ist oder nicht, ist mir völlig egal.“ (jemand im Buch Sein – sonst nichts von Nathan Gill) Hello, my friend :).
“I never said I want to be alone. I only said I want to be left alone.” (Greta Garbo) Yes, leave me alone, love me if you can. And maybe they’re one and the same. Closer than close, freer than free. Just the best.
“It’s okay to live a life that others don’t understand.” (auf einem Poster) And it’s okay to live a life that I myself don’t really understand. Is there anything to understand at all? Yes and no. Amazing.
“It’s your story. Wear it your way.” (Pandora-Werbung)
Ein sonniger Herbsttag in Frankfurt. Auf dem Weg zum Bahnhof sitze ich am Main in der Sonne, genieße die Wärme und das Glitzern des Wassers. Neben mir sitzen zwei junge Frauen mit Babys. Ein Satz aus ihrem Gespräch dringt an mein Ohr: “Yes, life is good.” Ich lächele und gebe ihr sowas von recht. Und wundere mich darüber, wie ich das zuweilen vergessen kann, wie als wäre es zu gut, um wahr zu sein. Ist es das? Ich möchte es nicht glauben.
„Ich verstand es nicht, aber das war mir auch nicht wichtig, denn ich lebte es ja.“ (Jacques Lusseyran in Das wiedergefundene Licht)
„Ich glaube, er hatte in der Zeit seiner Gefangenschaft und in dem Leben danach etwas begriffen. Etwas unglaublich Wichtiges, das man nicht verstehen kann, ohne sich einmal in einer durch und durch passiven Lage befunden zu haben. Vermutlich lag darin der Grund, warum sein Blick wahrhaft durchscheinend war und warum sich von Zeit zu Zeit seine wundersame Intuition regte.“ (Banana Yoshimoto, Erinnerungen aus der Sackgasse)
Trau dich, im Meer des Lebens zu ertrinken. Es gibt nichts zu verlieren, nur alles zu gewinnen. Mehr und immer mehr ...
Das Wort immerdar.
„Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben etwas Spiel.“ (auf einer Postkarte)
Ich kaufe diese Karte, und kurz darauf löst sich eine Schraube an meinem Mopednummernschild. Der Kauf einer neuen gestaltet sich in der aktuellen Coronaeinschränkungscraziness als kleine (naja, mini) Herausforderung, aber es klappt. Wahrscheinlich habe ich hilflos genug gewirkt, und das war ich wohl auch, denn ich hatte ja keine Ahnung. Und auch kein Corona. Aber/und es hätte andere Wege gegeben. Es gibt immer Möglichkeiten und Wege für das Gute und Richtige, zu geschehen.
Tiefsinnig, ohne schwer zu sein. Leicht, ohne oberflächlich zu sein.
Der Ausdruck „Spaß an der Freude haben“.
Etwas Neues denken und fühlen, das sich gut, stimmig anfühlt. Das innere „Klick“ dazu, sanft oder auch sehr kraftvoll.
Die Schönheit und Putzigkeit von ungenauen Übersetzungen: Vor einiger Zeit bekam ich ein fragiles Gut aus der Türkei geliefert, auf der Verpackung ist ein Glas mit einem Sprung abgebildet, zusammen mit dem Ausdruck „Dikkat kirilir“. Ich vermute, dass es „Achtung, zerbrechlich“ heißt und schaue aus Neugier bei Google Translator nach. Dort heißt es „Aufmerksamkeit wird geschenkt“. Ob es an der Poesie der türkischen Sprache oder an den ausbaufähigen Fähigkeiten der Übersetzungssoftware liegt (oder an beidem), weiß ich nicht. Egal. Wunderschön ist es, so oder so.
Und wieder einmal, die kürzesten, dunkelsten Tage des Jahres und die Geborgenheit und Wohligkeit, die darin liegen. „... – denn Dämmerung ist die Zuflucht allen zarten Lebens.“ (Tania Blixen, in Jenseits von Afrika, in der letzten Novemberwoche auf meinem Café-Kalender)
Lustlos im Leben herumstochern und es mickrig finden. Vom Leben erfreut und entzückt sein. Beides ist das Leben. Und alles dazwischen. – But it’s FUCKING BETTER to love and be enchanted by life!!! Are you kidding me!?! – Yes, no, not really. But it’s all so enchanting, in a way. No offense, no defense.
„Ich hab immer eine Wahl.“ (ein Dachdecker auf der Kirche gegenüber von meinem Zuhause zu seinem Kollegen)
Abends sitze ich mit einem Glas Wein im Hof, als mir sein Satz wieder in den Sinn kommt. Ich denke, „I choose to be happy, all else is too crappy.” Im nächsten Moment gehen zwei Jugendliche am Haus vorbei. Sie zu ihm: „Insgesamt sitzt man 30 Jahre seines Lebens auf der Toilette.“ Er: „Echt!? Krass.“ Humor, yeah, happy, instantly! :))) (Wobei ich die 30 Jahre dann doch irgendwie anzweifeln würde. Aber vielleicht hat sie auch „30 Tage“ gesagt, und mein Kopf hat „30 Jahre“ daraus gemacht, damit er was zum Lachen hatte.)
Interessant, eben ist eine Fliege auf meinem Schreibtisch gelandet: Sie zuckt, es sieht aus, als stürbe sie gerade. Ich frage mich, ob jetzt Entschlossenheit angesagt wäre, ob es richtig, liebevoll, gnädig wäre, sie zu töten, statt dass sie eventuell langsam stirbt. Wobei langsames Sterben ja nichts Schlechtes sein muss – das wäre, wenn, meine menschliche/subjektive Einschätzung: Wenn ich es grausam fände, ihr dabei zuzusehen, wie sie langsam stirbt, dann wäre es wohl richtig, sie zu töten, weil ich es dann nicht ertragen könnte – ich täte es dann für mich. Aber vielleicht auch irgendwie für sie, weil das dann auch für sie besser wäre, weil sie es dann auch so „wollen“ würde, weil sich just so dann der gemeinsame Tanz gestalten würde? Doch interessanterweise erübrigt sich diese Frage, denn das Zucken scheint das einzige bzw. letzte gewesen zu sein – ich puste leicht auf sie, da ist keine Bewegung mehr. Keine Entschlossenheit, kein Handeln war nötig.
Mildernde Umstände, immer.
Der Gedanke und das Gefühl, dass es okay oder schön wäre, zu sterben, wenn es sein muss, wenn nicht mehr genug Lebensfreude da ist. Die verschiedenen Varianten davon: traurig, hoffnungslos, müde, lustlos; gelassen, entspannt, hingegeben; freudig, erfüllt. Sterben ist wunderschön, ich bin sicher. Wie der Höhepunkt des Lebens. Aber eben auch die Möglichkeit, mehr und mehr zu sterben, während man noch lebt, und dadurch reicher zu leben: nicht-physischer werden, freier, weiter, undefinierter, leichter, schwebender. Nicht ausschließlich das Spotlight sein, sondern auch mehr von dem unendlichen Licht „dahinter“, auf seine ganz eigene Art.
„Es gibt hier nämlich alles. Doch die Menschen ziehen gerne Grenzen.“ (Banana Yoshimoto, Lebensgeister)
Der Ausdruck „larger than life“.
Wie interessant alles ist, wenn man in der Stimmung ist, auf die Details zu achten. Wie einen ständig alles einzuladen scheint, es zu bewundern und zu lieben. Jedenfalls ist das meine Lieblingswahrnehmung.
Die Floskel des umgebauten und neu eröffneten Supermarkts „Wir wollen unseren Kunden ein neues Einkaufserlebnis bieten“ ernst nehmen und die neue Supermarktwelt intensiv beachten und genießen. Was für eine Fülle und Freude, da sagt es „Heißa!“ und „Danke!“ in mir.
Wie im Photodarium-Kalender die Zahl jedes Sonntags farblich passend zum Foto ausgewählt ist.
Welche Fülle an Schriftarten es in Blogger gibt und was für Namen sie haben. Auch hier, was für einen Spaß muss das den Entwicklern machen.
Nothing You Could Do
Bad Script
Annie Use Your Telescope
Poppins
Ubuntu
Playfair Display
Quicksand
Yanone Kaffeesatz
Pacifico
Indie Flower
Shadows Into Light
Architects Daughter
Satisfy
Vollkorn
Lobster Two
Great Vibes
Parisienne
Gloria Hallelujah
Special Elite
Poiret One
Luckiest Guy
Homemade Apple
Covered By Your Grace
Just Another Hand
Calligraffitti
Waiting For The Sunrise
Unkempt
The Girl Next Door
MuseoModerno
Butterfly Kids
Over The Rainbow
Wie das Licht ins Zimmer fällt und eine bestimmte Sache eindrucksvoll in Szene setzt oder faszinierende Muster erzeugt.
Wenn das Licht auf eine Postkarte fällt mit einem Text, der einem gerade eine Botschaft sein kann. Tatsächlich befanden sich zwei Postkarten in meinem alten Zuhause an solchen für den Lichteinfall „strategisch günstigen“ Orten, ohne dass ich sie absichtlich so platziert hätte.
Dingen aus vollem Herzen Bedeutung geben, aber es genauso mögen, ohne sie auszukommen. Wie Kaffee mit Milch, Schaum und Flavor oder pur schwarz. Alles kann, nichts muss. Der Zauber, der in allen möglichen Perspektiven, Empfindungen und Nuancen liegt. Die unfassbare Vielfalt, der unfassbare Reichtum des Lebens. Darin verloren gehen, im besten Sinne.
Wie Paterson im gleichnamigen Film ein Gedicht schreibt und darin über Dimensionen nachdenkt. Wie danach Synchronizitäten auftreten, zum Beispiel sieht er ständig Zwillinge, nachdem seine Frau geträumt hat, sie hätten Zwillinge. Oder nach einer kleinen Buspanne sagen immer wieder Menschen besorgt zu ihm, dass der Bus wie ein Feuerball hätte explodieren können. Überhaupt, dieser Film. Eine Ode an die Schönheit eines gewöhnlichen Lebens. An die Istheit von allem.
In sein Gutes hineingeraten, unausweichlich. Es fühlt sich schöner für mich an, als zu sagen, ich ziehe es an, manifestiere es, erschaffe es. Ist das überhaupt nötig? Es erschafft sich, es passiert, es erscheint auf der Bildfläche, ganz selbstverständlich, als Standard, wie mir scheint. Aber ja, auch der Charme der unterschiedlichen Energien: Wünsche oder Ziele erreichen/erschaffen (maskulin), sie empfangen (feminin), in sie hineinstolpern (kindlich), Wünsche, die sich von selbst erfüllen (unpersönlich, eigendynamisch), gar keine Wünsche haben (entspannt indifferent). Wie auch immer es eben passiert und sich anfühlt. Alles hat seinen Platz.Im Café (als es endlich wieder ging, das Kaffeehaussitzen): Eine Frau erklärt zwei Männern etwas zu Elektrotechnik (?). Ein Mann mit einem Kind läuft vorbei: Das Mädchen spricht davon, gleich blaues Eis zu essen. „So blau wie die Lampe da“ (an einer Lampionkette auf der Café-Terrasse). Ein paar Sekunden später sagt die Frau zu einem ihrer Begleiter: „Ja, und da muss dann in deinem Kopf eine Lampe angehen.“
Und ich stelle mir vor, wie das Wort „Lampe“ aus dem Mund des Mädchens in den Kopf der Frau geflogen ist. Es ist, wie als flöge alles durch die Luft, bereit aufgepickt und übersetzt zu werden, in Gedanken, Gefühle, Worte.
Mich
fragen, ob ich in mancherlei Hinsicht vielleicht kein „guter Mensch“
bin. Die Erleichterung und Freiheit des Gefühls, zwar kein „schlechter
Mensch“ sein zu wollen, aber auch nicht um jeden Preis ein guter (und
vermutlich genau deswegen meistens ein sogenannter guter Mensch sein,
was auch immer das genau sein soll). Der Unterschied zwischen guten
Menschen und Gutmenschen. Ja, ich glaube, den gibt es. Aber auch das Gefühl, dass im Grunde alles Unschuld ist.
Nicht genau wissen, wie ich Beziehungen zu anderen Menschen stimmig leben will und kann, wie einzelgängerisch oder sozial und innig mit anderen ich sein kann und will. Und es auch nicht müssen. Jede Definition oder Absicht ist irgendwie schon zu viel. Und alles, was ich (noch) nicht weiß, wird sich von selbst ergeben, zur richtigen Zeit. No hurries, no worries.
Ich liebe es, wenn das in mir aktiv ist, was keine Begrenzungen akzeptiert. Was in unendlicher Großzügigkeit, im unendlichen Sowohl-als-auch, im unendlichen „Alles ist möglich“, „Alles ist der Fall“ lebt. Was so frei ist, nicht kleinlich zu sein, festzuhalten und zu fordern, aber auch nichts leichtfertig verwirft. Was stets die Türen offen lässt, ob einen Spalt oder ganz weit. Ja, was gar keine wirklichen Türen kennt.
Auf die Freiheit, die Schönheit, die Güte, die Fülle des Lebens, das wir sind. Amen, Abrakadabra & Simsalabim! ❤