Am Fenster steht ein herbstliches Arrangement in der Vase, aus Hagebuttenzweigen, schwarzen Beeren, Haselnuss, Efeu und einem Rosenzweig. Ganz spontan hat es sich ergeben, dass ich es beim Spazierengehen gepflückt habe. Es steht schon eine Weile und ist nicht mehr besonders ansehnlich. In meinem Kopf ging es schon ein-, zweimal hin und her: „Wie schlampig, warum habe ich das nicht schon längst weggebracht? – Keine Ahnung, ich mag es so, auch dieses Stadium.“ Nach zwei Tagen Abwesenheit entscheide ich heute, den Strauß rauszubringen, da sehe ich eine einzelne aufgegangene Rosenblüte. Inmitten von Vertrocknetem, zu Entsorgendem regt sich Vitalität und Schönheit. Ich bin entzückt und freue mich, dass ich den Strauß so lange habe stehenlassen, dass ich den langsamen Verfall und das neue Leben sehen durfte. Der Rosenzweig steht jetzt einzeln da und darf noch lange bleiben.
Schauen und staunen ~ mit Stift und Kamera sehen ~ in das Spiel des Lebens hinein, aus ihm heraus, aus ihm herein ~ Worte, Bilder geschehen ~ mal ernst, mal leicht ~ Momentaufnahmen, die erzählen ~ von Schönem, Wunderlichem, Flüchtigem.