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Donnerstag, 31. Dezember 2020

֎

Bild von Tomislav Jakupec auf Pixabay
 

„Denn das hier ist die Ewigkeit und nicht das Ende.“

(die Reggae-Künstlerin Koffee,
in einem H&M-Werbespot)

Und in der Ewigkeit ist
unendlich viel Platz
für alles, was sich
leben will, muss.

I take my “time
as “I like it
always
now.

........
......
.....
....
...
..

Sonntag, 20. Dezember 2020

Youniverse

“It’s really interesting: This reality that humans claim and cling to is such an arbitrary thing. You are billions of people with billions of different perspectives of life experience literally creating billions of different worlds, yet pretending that it is one big world that you are all sharing equally. And it’s not even close to that, you see? You’re on these vibrational islands with law of attraction spinning on your individual vortices giving you exactly what you are a vibrational match to.” (Abraham-Hicks) 

 

The amazingness of fractal structures:
endless wholeness(es), endless reflections of the same.
(Picture by Albrecht Fietz on Pixabay)

Beloved romanesco! Youre not only delicious to eat but also something to marvel at in other respects. I find it so fascinating that the “whole” consists not of parts but of endless “wholes.” Or: The whole as such doesn’t exist, only individuals (= undividables) exist or appear. Countless integrals or integrities. Like with life: It consists of individual realities, perceptions, expressions or phenomena, which stand for themselves and represent the assumed whole. And every wholeness or collectiveness is a projection coming from, or appearing as, the individual (which again is the whole itself). Collective ideas or conventions certainly serve their purposes, and they are continually changing or evolving and, by doing so, can become less relevant or less dogmatic (in case individual beliefs allow it). But if we exaggerate these ideas, we limit ourselves, our wholeness, individuality, aloneness, all-one-ness. Our divinity. Artists, poets, inventors, visionaries, mystics, sages, so-called crazy and so-called simple-minded people have known that for ages, and it seems that it’s becoming more and more common, losing the grip of exclusivity and weirdness. And so is knowledge losing its notion of certainty. Concepts are being seen through. Beliefs are being let go of or changed into something that serves the individual and therefore the projected whole better. All kinds of things are being questioned. Either/or thinking is being replaced by bothand and/or neither_nor thinking. For example, God doesnt exist, like some people say. And it does exist. Because its just an idea or perception which I give whatever meaning or non-meaning in my reality. Like with every other idea. We make that all up. And its God doing it because I am doing it. God is me, I am God. There is nothing else but the one of us. Like a spotlight that consists of the narrow end (human, individual focus, ego) and the broader light behind it. Theyre one and the same light. And maybe those who don’t know of the concept of God or the whole embody it best, so to speak. Little children, animals, plants and everyone who doesnt insist on a difference. They simply are the whole light without differentiating between narrow focus and diffuse light, human and God, ego and higher self, individual and collective. And this doesnt mean that they are perfect or holy beings. They’re perfectly imperfect, unfinished, ever-changing. Just divine humans or human Gods. Like everyone, actually.

Sonntag, 13. Dezember 2020

Erlaubnis?

„Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit: erlauben, was war“ (Kapitelüberschrift im Buch „Den Advent neu erleben“ von Martina Kaiser)

Interessant, das erlauben, was war. Ja, das Erlauben kommt immer hinterher oder on top, auch das Erlauben der Gegenwart und Zukunft. Immer quasi einen Tick zu spät, weil das angeblich zu Erlaubende schon passiert ist, schon dabei ist zu passieren (wenn auch vielleicht auf die Zukunft projiziert) oder schon passé ist. Im Grunde braucht und kann nichts erlaubt werden. Aber dann ist es eben doch etwas anderes, jedenfalls in der Welt des Ich, wenn etwas bewusst erlaubt, angenommen, wertgeschätzt wird, als wenn ich es mir nicht bewusst mache oder es gar ablehne. Nichts ist voneinander zu trennen, auch nicht das sogenannte Ich von der sogenannten natürlichen Realität. Alles ist die natürliche Realität. Wie auch nicht? Alles ist (scheinbar) individuelle und momentane Wahr-nehmung. Alles ist die Wirk-lichkeit, wie sie „mir“ oder hier erscheint. Allein und all-eins.

Und vielleicht ist es ja so, dass sich das ganze Leben in die Existenz erlaubt oder glaubt? Es scheint, als müsste ich meinen Körper, den Tisch, den Computer, das Haus, die Bäume, den Himmel, den nächsten Gedanken oder das nächste Gefühl nicht erst erlauben oder an sie glauben, damit sie erscheinen. Aber vielleicht auf eine Art doch? Ohne Glauben, ohne Wahrnehmung, ohne Interpretation keine Welt, nur unmanifestiertes Nichts, nur Schwingung, nur Bewusstsein ohne Bewusstsein, ohne jeden Fokus (wie im Tiefschlaf)? Ich mag diese Fragen. Auch wenn es vielleicht keine Antworten darauf gibt, oder alle möglichen, und jede Antwort einfach eine weitere Erscheinung ist, die noch dazu drei neue Fragen aufwirft. Das ist wohl der Witz dabei.

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Winterliebe

Grünkohl.

Schneekugeln.

Bienenwachskerzen.

Das Wort „himmlisch“.

Dezente Jazz-Piano-Weihnachtsmusik auf YouTube, z. B. diese hier. Jahreszeitbezogene Jazz- und Klassik-Playlists. Überhaupt, Playlists. Überhaupt, YouTube. Überhaupt, Internet.

Weihnachtliches Geschirr mit klassisch-heimeligen Motiven. Frühstück mit diesem Becher und diesem Teller.

Die erste Mandarine der Saison. Saftig und aromatisch.

Das Bett zum ersten Mal in der Saison mit Biber-Bettwäsche beziehen.

Der Charme einer Biber-Bettwäsche, die mit der Zeit pillig geworden ist. Und der Charme einer neu gekauften, weichen.

Ein Faultier-Kuscheltier kaufen und es so hinsetzen, dass die Beine überschlagen sind und ein Arm hinter dem Kopf liegt.

Ein Buch mit dem Titel Stand spät auf, legte mich dann aber wieder hin im Schaufenster sehen. Es vielleicht kaufen und mit den Tagebucheinträgen durchs neue Jahr reisen.

Die unglaubliche Fülle an Kalendern und 365-Tage-Büchern.

Über die Ausdrücke aus der Zeit gefallen, in der Zeit liegen und „der Zeit voraus sein nachdenken. Was für eine großartige Show Zeit ist.

Zartblaurosafahles Winterlicht.

Ein neuer Morgenmantel aus Flanell.

Eine Jogginghose aus Wolle. Warm und weich.

Jogginghosen und Morgenmäntel als essenzielle Kleidungsstücke betrachten.

Der erste Schnee, auch wenn nur die Dächer weiß gepudert sind. Dieses Jahr in meiner Welt am 1. Dezember geschehen, perfekt getimed zum Adventskalenderstart.

Fotoalben auf Pixabay durchstöbern. Alle Bilder mit Schneelandschaften anschauen und gedanklich darin herumstapfen. 

Im Geiste das Knirschgeräusch von Auf-Schnee-Laufen hören und den frischen, reinen Geruch von Schnee riechen.

Mir einen Winter mit echtem Schnee wünschen.

Bevor man so einen Hang runterdüst, sollte man seinen Schlitten immer einem Sicherheitscheck unterziehen. - Stimmt. - Sitzgurte? - Keine. - Signale? - Keine. - Bremsen? - Keine. - Lenkung? - Keine. - Jiiippiiiiee!“ (aus einem Calvin-und-Hobbes-Comic, am 8. Dezember im Anderen Advent von Andere Zeiten)

Die Zeichnung und das Gedicht in chinesischer Schrift im Leo-Wörterbuch-Adventskalender am 8. Dezember. Mich nicht sattsehen können an dieser Zauberhaftigkeit.

Likör und die Vielfalt an Sorten. Plötzlich vier Flaschen besitzen: Pfirsich, Schokolade, Apfel-Zimt und Ingwer. Das fröhliche Plopp-Geräusch beim Herausziehen des Korkens.

Räuchermännchen.

Herrnhuter Sterne.

Nebeldunst und nackte Zweige vor zart blaugrauem Himmel.

Die Kahlheit und Durchsichtigkeit der Gärten ohne all das Blattwerk.

Kiefernzapfen. Lärchenzapfenröschen.

Ausdauernde Lavendelblüten im Blumenkasten vor dem Fenster, daneben Heidekraut. Und an der Hauswand der Nachbarn eine einzelne rote Rose.

Die Abfolge und doch Gleichzeitigkeit der Jahreszeiten. Immer ist noch etwas von der vorherigen (oder vorvorherigen) da und immer schon was von der nächsten.

Der Brauch des Barbarazweigs und wenn es klappt mit dem Blühen zu Weihnachten.

Wenn es den ganzen Tag nicht richtig hell wird. Statt in Licht und Schatten liegt das Dorf im Nebeldunsteinerlei. Je nachdem, wie dicht der Nebel gerade ist, zieht Schornsteinrauch hindurch oder ist eins mit ihm.

Die dunkelsten Wochen des Jahres. Mit allem drum und dran.

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Für den Zukunftstopf

Heute beim Frühstückmachen kam mir der Gedanke, wie interessant es wäre, wenn eines schönen Tages das Wort „müssen“ aus dem allgemeinen Wortschatz verschwunden wäre. Weil es einfach keinen Sinn mehr ergibt. Es wird nicht mehr verstanden, weil niemand mehr eine vermeintlich von außen auferlegte Pflicht empfindet, sondern meistens seiner inneren Führung und Stimmigkeit folgt, die ihn ganz natürlich tun lässt, was er gerade „muss“ bzw. will oder eben nicht. Und weil darin die bestmögliche Orchestrierung schon eingebaut ist, individuell und kollektiv (im Grunde ist das jetzt schon so, auch mit dem Müssen und anderem „Überwindenswertem, aber zum Glück gibt’s ja immer Raum für Verbesserungen oder Neues). Als Inspiration auf dem Weg dahin dienen zum Beispiel Kinder und Tiere und, in Ruhe gelassen, deren intakte Instinkte und Intuition. Und so schleicht sich dieses harte, strenge Wörtchen peu à peu aus der Sprache hinaus und nimmt Kollegen wie verbieten, (nicht) dürfen“ und am besten auch sollen gleich mit. Einigen Menschen werden sie manchmal noch rausrutschen und bei ihnen selbst und/oder dem Gegenüber ein innerliches Autsch hervorrufen, andere werden verwundert feststellen, dass sie sich nicht mehr erinnern können, wann sie diese Wörter das letzte Mal benutzt haben. Und wieder andere, die ganz Jungen, werden entweder gar nicht checken, was gemeint ist, oder entnervt mit den Augen rollen und empfehlen, doch mal zu chillen (dieses Wort wird dann entweder zum ganz normalen Wortschatz gehören oder durch etwas Neues ersetzt sein). Oder sie werden eine Haltung göttlicher Nonchalance pflegen und es entweder komplett überhören oder nicht darauf reagieren. Irgendwann klingt „müssen“ dann für alle Ohren so fremd, dass es außer von ein paar Nörglern und Nostalgikern als Relikt aus vergangenen Zeiten betrachtet wird. Ach ja, das wäre doch schön.