Heute
bin ich in die Filiale einer Buchhandelskette geraten, wo ich auf Auslagen mit Büchlein,
Postkarten und Kalendern zum Thema Faulsein, inspiriert vom Faultier, stieß.
Diesem possierlichen Geschöpf hat Eric Carle schon einmal ein
bezauberndes Buch gewidmet.
Nun also auch der Groh-Geschenkbüchlein-Verlag. Was hat das zu bedeuten? Ist das gut, sollte man das begrüßen? Ist das Thema Muße, Müßiggang, Langsamkeit, Los- und Seinlassen etwa in der sogenannten Mitte der Gesellschaft angekommen? Darüber ließen sich viele Gedanken und Worte verlieren, kritische und hoffnungsvolle und wie auch immer geartete. Ich verzichte darauf und beschließe, die Faultier-Bücherstapel im Konsumtempel freudig-naiv-gespannt als Fortschritt zu betrachten. Als einen weiteren kleinen heilsamen Riss in unserer Arbeit-und-Zwang-und-Tüchtigkeit-und-alles-im-Griff-Fassade.
„There’s a crack in everything, that’s how the light gets in.“ (Liedzeile von Leonard Cohen)