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Donnerstag, 23. Februar 2017

Notizen aus der Langsamkeit

Nicht wissen, welcher Wochentag ist
schon die Tageszeit bereitet Schwierigkeiten
nachdenken darüber passiert, doch es ist ohne Bedeutung.


Es ist nicht aus dem Haus schaffen
und doch irgendwie versorgt sein
den Dingen einfach Zeit geben.

In Bücher abtauchen; sie sind Freunde, Heimaten
Filme anschauen, dabei weinen, wieder schlafen
und viel Jazz hören.

Eine verwelkte einzelne Tulpe noch ein paar Tage in der Vase stehenlassen
teils aus eigener Kraftlosigkeit, doch vor allem aus Interesse
ihren Verfall beobachten – auch er ist schön.

Eine Armee von hunderten winzigen Wassertropfen
bewacht den Rand der Teetasse
ihr Becken dampft, volle Kraft voraus.

Nach der Erkältung wieder riechen können
(und schmecken!)
bei diesem Gedanken so etwas wie Hoffnung und Vorfreude empfinden.

Tagelang im Bett leben
es ist mein Lager, mein Hafen, mein Schiff
draußen stürmt es tatsächlich
und ich liege mit meiner kleinen Welt auf Anker

ermattet und doch wohlig, froh
ruhend, allein, in völliger Geborgenheit.