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Montag, 25. September 2017

Donnerstag, 21. September 2017

Sinnlichkeit

Ein Parfum, das man lange nicht benutzt hat, erstmals wieder verwenden und intensiv seinen Duft wahrnehmen.

Weiche, reife Birnen.

Die ersten Kastanienigel auf der Straße.

Unverhofft einen Schirm dabeihaben, wenn es plötzlich regnet wie aus Eimern. Ins nächste Café flüchten, Tee trinken, der nicht schmeckt, aber immerhin im Trockenen sein. Durch die Scheiben dem Wolkenbruch zusehen.

Mit dem Motorroller durch riesige Pfützen fahren.

Jemand Fremdes treffen, kurz nett plaudern und wieder auseinandergehen.


In einem Trödelladen stöbern. All der Kram, das Schöne, der Kitsch.

Die herabhängenden Zweige eines Baums am Flussufer, die das fließende Wasser sanft berühren, wie zum Streicheln.

Das Federkleid von Staren. Wie samten und mit tausend Perlen bestickt.

Eine fremde Katze streicheln, von Kopf bis Fuß. Freudiges Staunen über ihr Vertrauen, ihre Hingabe.

Jeden Tag mehrmals am Pfirsichbaum neue Früchte einsammeln („Bäumchen, schüttel dich!“). Sobald genug zusammen sind, davon Marmelade kochen. Stolz und Wohlgefühl über Selbstgemachtes, das gelungen ist.

Anziehung mit einem Mann fühlen – und es dabei belassen.

Das Gluckern und Gurgeln der Heizung, wie als würde sie sich mühsam aus ihrem Sommerschlaf erheben. Das angenehme Gefühl, dass es warm im Zimmer wird, wohlig. Der Luxus, einfach einen Knauf an einem Gerät zu drehen, und schon kommt Wärme, jederzeit.

Polaroidfotos und andere Bilder zum Anfassen.

Haruki Murakamis Geschichten.

Eine mit dem Fuß zugeschubste Tür fällt gerade so und leise ins Schloss.

An einem drinnen verbummelten Tag gegen Abend noch kurz spazieren gehen und eine körperliche Freude darüber empfinden, es gemacht zu haben. Die kühle, würzige Luft einatmen, die Herbstfarben und die verschwindende Sonne aufsaugen.


Das dunkle Leuchten von Rotwein im Glas. Der Geschmack fruchtig, aber nicht zu süß.

Einen Film ohne Untertitel schauen, in einer Sprache, die man nicht versteht.

Eine Wärmflasche auf dem Bauch.

Heißer Apfelsaft mit Ingwer und Zimt.

Der Kopf sinkt ins weiche, weiße Kopfkissen, eingerahmt von langem Haar. Dieses wohlige Hier-und-so-ist-es-am-schönsten-Gefühl beim Einschlafen im eigenen Bett.

Dienstag, 19. September 2017

Pur

Jeder Mensch ist ein Geheimnis, für sich selbst und für andere. Ein jeder ist das Leben in seiner einzigartigen, wundersamen Erscheinungsform. Das allein ist ein solches Mysterium, es braucht keine Geheimnisse, die obendrein inszeniert werden. Wozu sich interessant machen (oder so tun, als täte man es gerade nicht), was soll das sein? Bist du es etwa nicht? Verstellen Finesse, Gehabe und Geschwurbel nicht oft bloß, was längst für sich leuchtet?

Das Einfache, Unmittelbare, Offene; es ist seine eigene Faszination, sein eigener stiller Reiz. Bitteschön, ich bin einfach da und längst genug, scheint es zu sagen. Schau doch mal.

Dienstag, 12. September 2017

In bester Gesellschaft

„Ich fühle mich wohler, wenn Bücher um mich herum sind. Sie sind gute Gegenstände, es ist so, als ob viele Spaghetti im Haus sind."

"Früher wurde ich viel auf Cocktails eingeladen, aber oft habe ich mich gelangweilt und wollte nach Hause zu den Büchern. Wenn ich mich nicht gut unterhalte, ist es immer so. Ich werde dann ungnädig in Gesellschaft, denn ich will lesen.“

(Ildiko von Kürthy bzw. Felicitas von Lovenberg, im Bildband „Vom Glück mit Büchern zu leben“)


Oh, ja, es ist so schön, dass sie da sind, uns umgeben, nähren und wohl tun ... Und oft sind die Welten, die man zwischen zwei Buchdeckeln betritt und die einen zuweilen mit Haut und Haar verschlingen, tatsächlich die beste Gesellschaft, jeder „realen“ vorzuziehen. Dabei ist man keinesfalls allein, sondern auf innigste Weise mit unendlich vielen Menschen, Gedanken und Gefühlen zusammen. Sie sind in den Büchern, und die Bücher sind in uns. Sie verwandeln uns Seite um Seite, sodass wir immer wieder neu und anders werden. Es ist ein intimes Beschenktwerden, eine unaufhörlich sprudelnde Quelle der Inspiration, ein Reichtum, der nie versiegt.

Wer diese Leidenschaft so nicht teilt oder es lieber etwas kompakter mag, dem sei die „Weltliteratur für Eilige“ von Henrik Lange empfohlen. 90 Klassiker, humorvoll und gnadenlos zu einseitenstarken Comics komprimiert. Genial :).

Freitag, 8. September 2017

Bühne frei

Das erste Mal in diesem Herbst durch Laub stapfen. Dem Rascheln der Blätter lauschen und ihren würzigen Duft riechen. Das erste bunte Blatt aufheben, mit nach Hause nehmen, pressen. Den Herbst in all seiner schönen und schrecklichen Pracht willkommen heißen; bereit sein.

„Eines Morgens riechst du den Herbst. Es ist noch nicht kalt; es ist nicht windig; es hat sich eigentlich gar nichts geändert – und doch alles.“ (Kurt Tucholsky)
 

Herbstgeschichten, für gemütliche Lesestunden in dieser verzauberten Zeit.

Embrace



Why don't we just embrace our own body?
Why? ("It's not perfect.") Why not? ("No-body is perfect.")
Maybe because it is already "perfect". It's there, it's ours, it's unique.
It's the only one we have!
Why don't we think, feel, look for ourselves –
and see what happens.
Maybe a little miracle.

This documentary may be of great help to many, many women (and to hopefully many men, too). It puts things into perspective.
It seems kind of weird that such a film is needed, but thank God, it's there.
Thank you, Taryn and all the other portrayed ladies.
Thank you for being brave, cool and wonderful, intelligent, wise and warm-hearted. Thank you for revealing how many faces beauty and sexiness have.
Thank you for shining!

<3

Montag, 4. September 2017

In leiser Herrlichkeit

Prächtige Wolkenschiffe
segeln lautlos
durch die Stille des Abendrots.