Schauen und staunen ~ mit Stift und Kamera sehen ~ in das Spiel des Lebens hinein, aus ihm heraus, aus ihm herein ~ Worte, Bilder geschehen ~ mal ernst, mal leicht ~ Momentaufnahmen, die erzählen ~ von Schönem, Wunderlichem, Flüchtigem.
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Montag, 26. Oktober 2015
Alles ist schon da
Ich bin in einer Berliner Wohnung. Hinterhaus, Erdgeschoss. Um den Himmel zu sehen, muss ich mich weit aus dem Fenster lehnen. Doch wenn ich auf dem Sofa liege, geschieht etwas Faszinierendes. Tatsächlich kann ich den Himmel sehen, als Spiegelung in einem halben Fenster im gegenüberliegenden Haus. Es ist nur eine Reflexion und nur ein Ausschnitt, aber er ist da. Naja, er ist sowieso immer da, egal, ob ich ihn sehe oder nicht. Gerade wandelt er sich ständig, von weiß über grau in ein strahlendes Blau. Davor ein Baum. Leuchtendes Herbstlaub, das sich im Wind bewegt. Ab und zu schwebt, tanzt oder propellert ein Blatt nach unten, vorbei an meinem Fenster, wie zum Gruß - “Hallo, es ist alles da.” Wie einfach es ist. Es ist genug, es ist Glück.
Sonntag, 25. Oktober 2015
Samstag, 24. Oktober 2015
Freitag, 16. Oktober 2015
Sonntag, 11. Oktober 2015
Werden und Vergehen
Das schöne gelbe Ahornblatt von gestern
von der Kerze angebrannt und deformiert
zurück bleibt, kurz, ein würziger Duft
eine Asternblüte, die vom Strauß abbricht
dafür dekorativ auf der Seifenschale landet
es ist ein Zauber, was ständig geschieht
Kommen und Gehen, Freude und Leid
Es atmet das Universum
ein und aus
so lebt es – sich, uns, alles.
von der Kerze angebrannt und deformiert
zurück bleibt, kurz, ein würziger Duft
eine Asternblüte, die vom Strauß abbricht
dafür dekorativ auf der Seifenschale landet
es ist ein Zauber, was ständig geschieht
Kommen und Gehen, Freude und Leid
Es atmet das Universum
ein und aus
so lebt es – sich, uns, alles.
Sonntag, 4. Oktober 2015
Genuss
Die kleinsten Geräusche, so köstlich und lustvoll. Ja, lustvoll ist ein gutes Wort. Nicht körperlich, sondern ganz einfach als Lebenslust. Die Lust des Lebens, sich zu leben. Ein Gegenstand, der abgestellt wird, das Klirren eines Steins in der Karaffe, der Löffel, der an den Tassenboden stößt, die knarzenden Holzdielen, ... Ständig sind da diese kleinen, unscheinbaren Töne, die aus der hörbaren Stille kommen und auf die große Stille hinweisen. Durch ihr Erscheinen im Vordergrund offenbart sich auch der Hintergrund, vor dem alles erscheint und wieder verklingt, ohne Unterlass...
Es ist, wie Kafka schrieb: "Es ist nicht notwendig, dass du aus dem Haus gehst. Bleib bei deinem Tisch und horche. Horche nicht einmal, warte nur. Warte nicht einmal, sei völlig still und allein. Anbieten wird sich dir die Welt zur Entlarvung, sie kann nicht anders, verzückt wird sie sich vor dir winden."
Es ist, wie Kafka schrieb: "Es ist nicht notwendig, dass du aus dem Haus gehst. Bleib bei deinem Tisch und horche. Horche nicht einmal, warte nur. Warte nicht einmal, sei völlig still und allein. Anbieten wird sich dir die Welt zur Entlarvung, sie kann nicht anders, verzückt wird sie sich vor dir winden."
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