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Samstag, 31. August 2013

Übergangsweise

Es verfärben sich
die ersten Blätter der Bäume
der Herbst steht vor der Tür
Gehen wir mit
im Wandel der Jahreszeiten
und des Lebens
wandeln uns dabei selbst
stetig und immer weiter
und bleiben beständig
im Werden.



La dolce vita

Ich trage die Süße mit zurück
zuhause angekommen
verwandelt sie sich
langsam, klebrig
in schwere Bittersüße
Der Momentgenuss deformiert
die Vergangenheit hängt in der Ecke
spinnt vor sich hin
Fäden der Zukunft
und in ihrem Netz
der Wunsch nach einem „Du“
Wo bist du, Selbstliebe?
Du, süße Wonne meines Herzens
du, mein „du“ und „ich“ zugleich
Mach die Tür auf
und lass mich herein
in dein Versteck, in mich
den einzigen, großen Raum.



Dienstag, 20. August 2013

Klarsicht

Der Blick auf die Welt
ist immer nur dein eigener
die Wirklichkeit kann sich dir nur so zeigen
wie du auf sie schaust

Wechsel doch mal die Brille
putze ihre Gläser
oder nimm sie ganz ab

Freie Sicht auf das
was sich dir zeigen will
vielleicht sieht ja alles
heute ganz anders aus.



Es gibt nur einen Raum

... und der ist ganz groß
Du fühlst eine Trennung
in ein Zimmer
mit Liebe zu jemandem, zu etwas
das voll ist
und eins mit der Liebe zu Dir
das leer erscheint
nur der Wunsch nach einem "Du"
sitzt in der Ecke
und tut so, als gehöre er dahin
Doch diese Trennung ist künstlich
in Wahrheit ist da keine Wand

Vielleicht eine Tür
die verbindet die Zimmer
zu einem großen Raum
Öffne sie
und lass den Inhalt fließen
dann ist überall Liebe
es gibt nur eine.



Freitag, 16. August 2013

Öffne ihr die Tür

Wenn du dir eine Blume ins Zimmer holst
lockst du die Freude aus dir heraus.



Noch mehr Annahme

Ich bin leer
sagte die Selbstliebe
und ihre Schale wurde gefüllt.



Für B.

Ein Dank der Spraches Pflegerin
die sandte in die Ferne
ein paar der Apostrophe
sie belagern uns wie Schwärme
reichen gar zu einer Plage
bald sind sie nur noch Sage

Auch ist sie eine Retterin
dem armen Menschen auf dem Mars
denn nun, da kein Häkchen länger
zerstückelt sein Gas
ward das Wort heil und das Benannte mehr
und langte ihm zur Wiederkehr

Dort sitzt er nun samt Gönnerin
in seinem schönen Garten
genießt den Sommer und den Regen
darauf musste er lange warten
Sie feiern seine Heimeskehr
mit Marmelad aus Stachelbeer.


(Danke für Deine Bemühungen zur Befreiung der deutschen Sprache von wildgewordenen Apostrophen, die pieksen an den schmerzhaftesten Stellen und unschuldige s an allen erdenklichen Wortenden abzuspalten drohen. Autsch! Möge wieder zusammenwachsen, was zusammen gehört ;)).




Sonntag, 11. August 2013

Glücklich ohne

Ich wünsche mir
dass wir glücklich sind
nicht glücklich, weil
die Sonne scheint
sondern glücklich, weil
unser Licht leuchtet – immer

Ich hätte gern
dass wir uns freuen
nicht uns freuen, weil
jemand nett zu uns ist
nein, uns freuen, weil
es so viel Grund dazu gibt - grundlos

Ich möchte
dass wir dankbar sind
nicht dankbar, weil
uns jemand etwas schenkt
sondern dankbar, weil
wir am Leben sind – jeden Tag

Ich träume
dass wir lebendig sind
nicht lebendig, weil
uns etwas den Kick gibt
vielmehr lebendig, weil
unsere Seele jubelt – von innen

Ich will
dass wir gesund sind
nicht gesund, weil
wir bittere Pillen schlucken
nein, gesund, weil
wir im Einklang sind - heil

Ich mag
dass wir erfüllt sind
nicht erfüllt, weil
wir uns etwas dazugekauft haben
doch erfüllt, weil
schon alles da ist – in uns

Ich sage
dass wir glücklich sind
glücklich ohne Zugeben
glücklich mit uns und allem
glücklich, weil
wir sind

Kannst du dich erinnern?



Samstag, 10. August 2013

Nach dem Regen

Die Sonne strahlt
vom blauen Himmel
er, fast wolkenlos
als wäre nichts gewesen.



Herzblatt

Oh du schönes grünes Blatt
bist angefressen in deiner Brust
Loch im Herzen.



Im Unterstand

Ein Baum, geschmückt mit
hellgrünen Hängern
wie Ohrringe baumeln sie
von seinen Ästen herab
wie kleine Säckchen
oder Laternen
mit grashüpfergrünem Leuchten
immer im Pärchen verbunden
wie Herzchen

Ich habe viel Zeit sie zu betrachten
der Regen dauert

Wir sollten viel öfter
nach oben schauen
und weniger nach unten
nach vorn oder zurück.



Hmmm

Und es riecht so gut
würzig und frisch
segensreicher Sommerschauer.



Stehenbleiben

Es klopft über mir
der Regen auf das Blätterdach
Baumes Unterstand.



Planlos glücklich

Der strebende Mensch ist nie ganz offen
da sich sein Blick zwangsläufig
verengt auf sein Ziel.



Mittwoch, 7. August 2013

Die Liebe zum Häkchen flutet die Welt

Er as‘s zum Spas‘s
ein wenig Gra’s
nachdem er la‘s
von Peterchen’s Mondfahrt
nach diesem doppelten Genus‘s
fuhr er zum Mar’s
ohne Auto’s
nein, in Nachbar‘s Rakete
Das tat er nun, tagein, tagau‘s
von montag’s bis freitag’s
Doch ehe er sich’s versah
geschah, was er nie vergas‘s
es ging ihm aus das Ga’s
so blieb er auf dem Mar’s
blickte tief in’s Gla’s
und ins Buch, da’s er schon x-fach la’s
denn er hatte nur ein’s
besser als kein‘s
und immerhin war’s sein’s
ein Atla’s war’s
der lies‘s ihn träumen
von Indien’s Farben
Italien’s Pasta’s
Amerika’s Schäumen
das wollt er nicht versäumen
auch von den Bermuda’s stand’s geschrieben
dort verschwand so einiges
schicken wir doch mal, immer abend‘s
nur so zum Spas‘s
ne Schiff’sladung hin
voll Apostroph’s (äh, Apostrophe)
wir haben ja genug
die vermehren sich hier nämlich
in rasanter Weise
schmerzen das Auge
zerstückeln Wörter
und fressen Sprache
still und leise
so lasst sie sinken
in die Tiefen des Meere’s
und unserer Erinnerung.

Finde die richtigen Apostrophe! Der Gewinner bekommt eine garantiert apostrophfreie Lobeshymne an seine Kenntnisse und Ambitionen zur Pflege der deutschen Sprache in Gedichtform und ein Glas selbstgemachter "Doro's Marmelade" ;)



Dienstag, 6. August 2013

Unter Bäumen träumen

Dem Rauschen der Blätter
lauschen
mich eintauschen

Mikado mit Ästchen im Gras
macht Spaß

Ameisen, die eilen
auf Halmen
mit Köpfen, die qualmen?

Besuch der Amsel
oh, wie sie flitzt
und sucht und stibitzt

Der Wind, er weht
geschwind
fort die Hitze
dass ich nicht mehr schwitze
nur mehr sitze
nein, liege
in Baumes Wiege.



Glück

Dem Rauschen der Blätter
lauschen
berauscht.



Alles eins

Ein Aufschrei
ein Gackern
richtig schönes Kinderlachen
Im nächsten Moment
die Wandlung
oder war der Schrei schon vorher
ein Weinen?
So schnell folgt eins aufs andere
oder liegt immerfort
so nah beieinander
Ausdruck von Lebendigkeit.



Montag, 5. August 2013

Carpe Diem

Jeder Tag, ein neues Leben
er lädt dich ein durch ihn zu schweben
Pflück das Glück
es hängt an jedem Baum
so sieh doch hin
und gib ihm Raum

Nimm es dir und lausche
auf die Stille in dir
die leise spielt wie ein Klavier
und fast wie nebenbei, kaum zu spüren
kommt der Frieden, dich zu berühren
lass los die Gedanken und tausche

gegen dein Gefühl.



Sonntag, 4. August 2013

Du hast die Wahl: Angst oder Liebe

© Greenpeace


Wer Augen hat zu sehen, der sehe
Wer einen Kopf hat zu denken, der gebrauche ihn
Wer ein Herz hat zu fühlen, der öffne es
und erinnere sich
wofür bin ich auf dieser Welt?

Inspiriert von dem Film: Die Freiheit der Wahl



Musikalisch

Kein gewöhnliches Quaken
ein Lied
Singfrösche.



Endloswunder

Die Welt steht Kopf
das Leben ist schön
trotzdem.



Nur so

Wenn mich mal wieder das Denken der „Normalen“
der Mainstream einholt
dann frage ich mich
ob ich nicht vielleicht doch durchgedreht bin
und fühle mich allein
Doch dann kommt die Erinnerung
dass nicht ich die Verrückte bin
sondern die Welt einfach (noch) Kopf steht
Ich blicke auf all die Menschen
die meinen Weg teilen
gewinne mein Vertrauen zurück
und meine Dankbarkeit dafür
dass ich das erleben darf

Wir sind viele Verrückte
die eine Ahnung vom Glück erlangt haben
und an das Leben glauben
an eine bessere Welt
Hoffnungslose Idealisten
spirituelle Spinner
mögen manche sagen
Doch so fängt jede Veränderung an
auf diese Weise entwickelt sich die Menschheit
ständig
und nur so
mit jedem Traum, jeder Idee, jedem Gedanken
gestalten wir die Welt
nehmen Kurs
auf ein höheres Ziel

Hör nicht auf zu träumen
die guten Gedanken zu denken
die wahren Gefühle zu fühlen
gib nicht auf
das Leben zu erfahren
und dich selbst zu entdecken
Dafür bist du hier.



Hängengeblieben

Weise Schriften
Vorträge, Seminare
und endlose Gespräche
schöne Brücken
die uns führen wollen
ins Innere
zum Ziel, an dem alles wartet
wo das Suchen aufhört

So schön der Blick nach allen Seiten ist
das Verweilen und Getragenwerden
bleib nicht auf der Brücke stehen
geh weiter
damit du erreichst, wohin du unterwegs bist
das jenseitige Ufer.



Weniger ist mehr

Vollgestopft sind wir
randvoll mit Ängsten
Zweifeln, Glaubenssätzen
oder aber mit Wissen
angelesener Weisheit
Hilfestellung zum Erwachen
Gedankenfutter aus zweiter Hand
das es nicht schafft zu Gefühlsnahrung zu werden

Wir müssen nichts hinzufügen
brauchen keine neue Nahrung
lasst uns etwas wegtun
ein Abführmittel einnehmen
das auflöst unsere vollen Köpfe
und freilegt das
was wir seit jeher in uns tragen
unsere eigene Weisheit

Die Stille
weltbestes Wundermittel.